Radio hören (fast) wie vor 100 Jahren

Radio hören – dem Radio zuhören. Fast schon vergessen ist, wofür dieser Begriff steht. Auf dieser Seite zeigen wir, wie man auch im 21. Jahrhundert dem Radio zuhören und dabei vieles entdecken kann.

Einmal monatlich sendet welle370 den Radiotag über leistungsstarke Kurzwellensender. Den Sendeplan können sie auf der Webseite von welle370 einsehen

Wir wollen dazu ermuntern, vergessen geglaubtes auszuprobieren. Holen Sie ihren alten Empfänger aus dem Keller oder vom Dachboden. Spannen Sie einen Antennendraht, schalten Sie ihren Empfänger ein und lauschen Sie dem Klang einer nahen oder fernen Welt. Lassen Sie Freunde und Bekannte an ihrem Radiohören teilhaben. Und für die Nutzer von iPad @Co – auch damit kann man auf Kurzwellenjagd gehen.

Wir wünschen guten Empfang!

Kurzwellenempfang im 21. Jahrhundert

1. Grundsätze

Um eine Sendung auf Kurzwelle hören zu können benötigt man einen Empfänger mit Kurzwellenbereich. Diese sind meistens mit KW (für Kurzwelle) oder SW (für Shortwave) gekennzeichnet. Beim Kurzwellenempfang sind einige Besonderheiten zu beachten, die in Zeiten des Internet wenig bekannt sind.

2. Der Empfang von Rundfunkstationen im Kurzwellenbereich ist Schwankungen unterworfen. In dem einen Augenblick hört sich der Empfang ganz passabel an, wenige Sekunden später ist von dem Programm fast nichts mehr zu hören. Das ist ganz normal und nennt sich Fading. Auch störende Nebensender sind keine Seltenheit.

3. Für den guten Empfang benötigt man eine möglichst gute Antenne, also z.b. einen Antennenstab mit mindestens 1-1,5 Meter Länge. Ist die Antenne kürzer, kann diese mit einem Stückchen Draht verlängert werden. Auch Experimente mit Heizkörpern oder Wasserrohren können erfolgreich sein. Bitte nicht den Schutzleiter der Steckdose verwenden, okay?

4. Wenn überhaupt kein Sender zu empfangen ist, kann das an der elektromagnetischen Störungen im Umfeld liegen. Rundfunksignale sind sehr klein, eine LED Lampe, ein Computerbildschirm, ein Ladegerät vom Handy strahlt mitunter viel mehr. Darum den Empfänger möglichst von solchen Quellen fernhalten. 2-3 Meter sind ein guter Abstand.

5. Kurzwellenhörer sind ausdauernd. Können sie ihr gewünschtes Programm nicht hören schalten sie nicht ab sondern fummeln so lange an der Technik rum, bis es funktioniert.

Empfang mit einem Radio

Völlig unbeachtet haben viele Radios einen Kurzwellenbereich. Diesen erkennt man an den Kennzeichnungen KW (Kurzwelle) oder SW (Shortwave). Manchmal sind diese Bereich auch in SW1, SW2, SW3 unterteilt. Die Übertragungen von welle370 erfolgen im 49 Meter Band z.B. auf der Frequenz 6095 kHz. Um den Sender zu finden, suchen wir also nach den entsprechenden Angaben.

Hier ein Beispiel:
Bei dem gezeigten Empfänger gibt es zwei Kurzwellenbereiche. Der Bereich KW1 umfasst nur das 49 Meter Band, dieser sollte benutzt werden, da die gewünschte Frequenz so einfacher gefunden werden kann. Der Zeiger wird auf der Skala links von 6 MHz eingestellt. Die weitere Einstellung erfolgt dann nach Gehör.

Auch mit sehr vielen Kofferradios ist ein Kurzwellenempfang möglich. Hier hilft im Zweifel vor allem ausprobieren.

Kleiner Tip: Manche modernen Empfänger im Auto haben ebenfalls noch Kurzwellenempfang. Diese erkennt kann am Menüpunkt AM, evt. auch mit KW für Kurzwelle bezeichnet. Aus eigener Erfahrung ist mit solchen Empfängern im Auto ein sehr guter Empfang möglich.

Empfänger im Internet

Es gibt zahlreiche so genannte WebSDR, also digtiale Empfänger, mit denen man im Internet Kurzwelle empfangen kann.
Dabei ruft man die Seite des WebSDR auf, gibt im Feld für die Empfangsfrequenz 6095 kHz ein und hört dann den Sender auf dieser Frequenz. Für den besseren Klang wählt man noch AM und als Bandbreite 9 kHz. Diese Einstellungen sind unabhängig von der jeweiligen Seite sinnvoll.
Kleiner Tip: Je heller der „Streifen“ auf der jeweiligen Frequenz, desto stärker das Signal und umso besser der Empfang.

Hier ein Screenshot des bekanntesten WebSDR  in Enschede.
Wenn sie auf diesen Link klicken  http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/?tune=6095am öffnet sich der Empfänger im Netz bereits mit den richtigen Einstellungen.

Achtung: Manchmal ist dieser WebSDR aufgrund vieler Nutzer überlastet.
In diesem Fall lohnt es sich, einen der zahllosen weiteren WebSDR zu nutzen. Eine Übersicht dazu finden Sie mit der Suchmaschine Ihrer Wahl.

Im Internet sind zahlreiche Betreiber von so genannten „KIWISDR“ zu finden. Das sind ebenfalls SDR Empfänger, die von Benutzern über das Internet gesteuert werden können. Auf der Seite KIWISDR.com finden sich einige hundert Empfänger auf der ganzen Welt.
Einen schönen geografischen Überblick bietet hier die MAP Ansicht.

Auch bei diesen KIWISR gibt man die Empfangsfrequenz 6095 kHz ein, wählt AM aus und kann dann dem Weihnachtskonzert lauschen. Da bei den KIWISDR die Benutzeranzahl auf 4 begrenzt ist, lohnt sich ein Blick etwas weiter weg. Haben Sie schon mal in England Kurzwelle gehört? Oder in Spanien? Mit den KIWISDR ist das vom heimischen PC aus möglich.

Und nun wünschen wir guten Empfang !

Presseanfragen zur Kurzwellenübertragung:
Email: verein@funkerberg.de oder Telefon: 0171 7806599