Deutz VMA 266 – Der 1000 PS Dieselmotor

Für Liebhaber alter Maschinen hält der Funkerberg eine Besonderheit bereit, einen funktionstüchtigen 1000 PS Dieselmotor der Firma Deutz, der letzte seiner Art weltweit. Er diente  zum Antrieb eines 6 kV Generators zur Stromerzeugung für die Sendeanlagen und ist der einzige in einem Museum ausgestellte lauffähige Dieselmotor dieser Größe.

​Erbauer Humboldt- Deutzmotoren AG
Baujahr 1937
Motortyp VMA 266, Viertaktdiesel, 8 Zylinder
Bohrung 400 mm
Hubraum 664 Liter
Leistung 1000 PS bei 250 u/min
Schmierung Trockensumpfschmierung, ca. 700 Liter Öl
Verbrauch 72 Liter/h (Leerlauf) , ca. 160 Liter/h Vollast
Gewicht Motor 56000 kg, Generator 16000 kg, Fundament 153000 kg
Generator AEG, 6000 V / 70 A

Geschichte
Die Geschichte des VMA266 in Königs Wusterhausen ist unmittelbar mit der des Sender 21 verbunden. 
Für den Aufbau des Sender Tegels Anfang der 1930er Jahre benötigte man eine kraftvolle Netzersatzanlage.
Und so wurde ein VMA 266 der Firma Deutz aufgebaut, mit dem ein AEG Generator etwa 750.000 Watt elektrische Energie erzeugen konnte.
Bis 1948 war der Motor am Sender Tegel  eingesetzt.

Umzug nach Königs Wusterhausen
Als der Sender Tegel im ?Dezember? 1948 nach Königs Wusterhausen umgesetzt wurde, sollte auch der riesige Dieselmotor mit.
Allerdings gab es für diesen großen Motor noch keine geeignete Stellfläche und so wurde der Motor, in 48 Kisten verpackt, vorerst in Berlin Adlershorf zwischengelagert. 
In der Sendestelle Königs Wusterhausen begann man unterdessen mit der Errichtung einer neuen Dieselhalle am Senderhaus 1. Nach deren Fertigstellung konnte der VMA266 in Königs Wusterhausen wieder aufgebaut werden und nahm im Herbst 1950 den Betrieb in seiner neuen Heimat auf.

AEG Generator am VMA 266

Technische Beschreibung

Der VMA 266 ist ein Kaltstarter, ein Langsamläufer, hat mehr als genug Hubraum und läuft, läuft und läuft.

Immer am letzten Sonntag im Monat wird der 1000 PS Motor angelassen und den Besuchern im Betrieb gezeigt.
Im Rahmen von Führungen kann eine Vorführung des Motors gebucht werden.

Museum geschlossen

Das Sender- und Funktechnikmuseum Königs Wusterhausen bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Das betrifft die regulären Öffnungszeiten und auch die Veranstaltungen aus Anlass von #100JahreRundfunk.
Wann es wie weitergeht werden wir auch an dieser Stelle berichten.
Bleibt gesund!

„Eine Prise Funkgeschichte“ zu Gast in Leipzig

Eine Prise Funkgeschichte zu Gast im Kunstraum D21 Leipzig
22. November 2020 15:00 -16:00 Uhr

Logo 100 Jahre Rundfunk

100 Jahre wird der Rundfunk aus Königs Wusterhausen in diesem Jahr alt – und das wird auch in Leipzig gefeiert. Der Kunstraum D21 in der Leipziger Demmeringstraße widmet sich bis zum 22. Dezember dem Thema Radio.

In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Grafik und Kunst und zahlreichen Projektpartnern wird hier sechs Wochen lang ein Programm gestaltet, welches das Medium Radio in ein Labor verwandelt. Es wird experimentiert, reflektiert, in die Vergangenheit und in die Zukunft geschaut.

Und auch optisch fällt das Programm auf – mit einem überdimensional großen Kofferradio. Dieses wird während der Aktion auf dem Lindenauer Marktplatz zu sehen sein und lädt zum zuhören und mitmachen ein.

D21 Leipzig

Am 22. November 2020 ist der Funkerberg Königs Wusterhausen Gast im Kunstraum D21 Berlin.

Eine Prise Funkgeschichte

Eine Stunde lang sprechen wir über Geschichten aus 100  Jahren Funkgeschichte.

Wir erzählen von einem funkenden Zahnarzt und seinen abenteuerlichen Versuchen, drahtlos zu kommunizieren. Wir hören von der Faszination der Radioskalen und dem Fall einer imposanten Antennenanlage. Und wir sprechen darüber, warum der Morsecode eigentlich Gehrkecode heissen müsste.

Als Geschenk hat Autor Rainer Suckow etwas ganz besondere mitgebracht – „Eine Prise Funkgeschichte“ über den Sender Leipzig.Diese Episode wird im Rahmen der D21 Sendung erstmalig aufgeführt – eine Radioweltpremiere.

Eine Prise Funkgeschichte
Empfänger 100 Jahre Radio

Auch die Zuhörer dieser Rundfunkstunde sollen nicht untätig bleiben.
Was genau wir vorhaben sei an dieser Stelle noch nicht verraten.
Nur soviel – für das Mitmachen wird die nebenstehende Grafik benötigt.
Und legen sie einen Stift bereit 🙂

22. November 2020 15:00 Uhr
Kunstraum D21 Demmeringstraße 21 04177 Leipzig
https://www.d21-leipzig.de/ausstellung/is-anybody-out-there-100-jahre-radio-in-deutschland

Presseanfragen:
Email: verein@funkerberg.de oder Telefon: 0171 7806599

Drahtlos – Grenzenlos

 

Hommage auf die tollkühnen Funktechnikpioniere von Königs Wusterhausen

Logo 100 Jahre Rundfunk

Im Jahr 1920 sendeten Ingenieure vom Funkerberg in Königs Wusterhausen ein Konzert – hörbar für jeden Empfänger. 100 Jahre danach spüren Kinder und Jugendliche diesem Ereignis nach, das als Entstehungsmoment des Rundfunks gilt. Ein scheinbar kleines Experiment mit großen Folgen.

Wie hat drahtlose Kommunikation die Welt verändert? Welche Rolle hat KW dabei gespielt? Welche Spuren lassen sich noch finden?

Turm-mit-Wellen (Projekt Drahtlos)
Projekt Drahtlos-Grenzenlos
Radioshow - Drahtlos

Vom 12. bis zum 24. Oktober fanden auf dem Funkerberg vier Workshops statt, die sich auf verschiedene Weise dem Thema 100 Jahre Rundfunk näherten. Veranstaltet wurden die Workshops von der Regisseurin Mira Ebert, der Theaterpädagogin Renate Müller-Schäfer und der Bühnenbildnerin Friederike Meese in Zusammenarbeit mit Studenten der Fachhochschule Clara Hoffbauer Potsdam (FHCHP) unter der Leitung von Prof. Dr. Marc Godau und in Kooperation mit dem Förderverein „Sender Königs Wusterhausen“ e.V.

Im Workshop Performance – Lebende Geschichte – beschäftigten sich die jungen Teilnehmer mit der Wirkung der ersten Radiosendung aus Königs Wusterhausen. Wie sah das Leben ohne drahtlose Kommunikation aus? Kein Radio, kein Fernseher, kein Telefon? Im Ergebnis entstand ein Filmbeitrag.

Der Workshop Objektbau unter Leitung von Friederike Meese startete mit einer Spurensuche auf dem Funkerberg. Welche Objekte, welche Materialien lassen sich von der Rundfunkgeschichte finden und wie kann diese als Objekt dargestellt werden. In diesem Workshop ist etwas einmaliges entstanden – der geodätische Radioglobus.

Im Workshop Performance – An Alle! An Alle! stand das Erzählen, sprechen, schauspielen im Fordergrund. Wie kann die Geschichte des Rundfunks erzählt werden, mit welchen künstlerischen Mitteln kann das dargestellt werden?

Im vierten Workshop ging es um ein wichtiges, wenn nicht sogar das wichtigste Element im Rundfunk – Musik. Mit Unterstützung von Studierenden der Fachhochschule Clara Hoffbauer Potsdam und Prof. Dr. Marc Godau konnten Apps zur Musikerzeugung ausprobiert werden und neue Klangwelten sind entstanden.

Die Ergebnisse der Workshops wurden in einer Radioshow im Maschinensaal des Funkerberges für die Öffentlichkeit erlebbar gemacht.

100JR_Drahtlos_Morsecode
100JR_Drahtlos_Radioskala
100JR_Drahtlos_Tongenerator

Und auch die technischen Aspekte kamen nicht zu kurz. In einer kleinen Vortragsreihe erfuhren die Kinder und Jugendlichen Spannendes über den ersten Radiosender, konnten sich im Morsealphabet ausprobieren und einen Sender auf einer analogen Radioskala finden. Ganz groß gefragt war auch der Radioempfang über einen WebSDR – das geht sogar im Handy 🙂

Weiterführende Informationen zur Workshopreihe „Drahtlos-Grenzenlos“ finden Sie unter https://drahtlos-grenzenlos.de/

ON AIR – 100 Jahre Radio in ganz Europa

ON AIR – 100 Jahre Radio
Eröffnung am 1. Oktober 2020

Am 1. Oktober ist es soweit – im Museum für Kommunikation Berlin wird die Ausstellung ON AIR – 100 Jahre Radio eröffnet.
Ausgehend von der ersten Rundfunksendung Deutschlands am 22. Dezember 1920 beleuchtet sie Erfolge, Brüche und Zukünfte des ersten elektronischen Massenmediums der Welt.

Für die Eröffnung haben sich die Ausstellungsmacher*innen etwas ganz Besonderes ausgedacht – einen Radio-Abend mit Radiolegende Jürgen Kuttner.
In einer abwechslungsreichen Stunde geht es um die Kunst des Radiomachens, einen Streifzug durch die Musik-Geschichte und natürlich Wissenswertes über die Ausstellung zu 100 Jahren Radio.

Auch der Funkerberg wird einen kleinen Teil zu dieser Veranstaltung beitragen. Der Museumssender welle370 wird die Eröffnung am 1. Oktober 2020 live übertragen.
Auf der Kurzwellenfrequenz 5980 kHz können Rundfunkhörer in ganz Europa in der Zeit von 19:00 bis 20:00 Uhr MESZ an dieser einmaligen Eröffnung teilhaben. Und für eine Empfangsbestätigung erhalten die Hörer eine ganz besondere QSL Karte.

An dieser Stelle beschreiben wir die Empfangsmöglichkeiten per Kurzwelle. Wer keinen Kurzwellenempfänger hat kann die Eröffnung auch per Audio-Live-Stream miterleben. www.mfk-berlin.de/digital/

Kurzwellenempfang im 21. Jahrhundert

1. Grundsätze

Um eine Sendung auf Kurzwelle 5980 kHz hören zu können benötigt man einen Empfänger mit Kurzwellenbereich. Diese sind meistens mit KW (für Kurzwelle) oder SW (für Shortwave) gekennzeichnet. Beim Kurzwellenempfang sind einige Besonderheiten zu beachten, die in Zeiten des Internet wenig bekannt sind.

2. Der Empfang von Rundfunkstationen im Kurzwellenbereich ist Schwankungen unterworfen. In dem einen Augenblick hört sich der Empfang ganz passabel an, wenige Sekunden später ist von dem Programm fast nichts mehr zu hören. Das ist ganz normal und nennt sich Fading. Auch störende Nebensender sind keine Seltenheit.

3. Für den guten Empfang benötigt man eine möglichst gute Antenne, also z.b. einen Antennenstab mit mindestens 1-1,5 Meter Länge. Ist die Antenne kürzer, kann diese mit einem Stückchen Draht verlängert werden. Auch Experimente mit Heizkörpern oder Wasserrohren können erfolgreich sein. Bitte nicht den Schutzleiter der Steckdose verwenden, okay?

4. Wenn überhaupt kein Sender zu empfangen ist, kann das an der elektromagnetisch „verseuchten“ Umgebung liegen. Rundfunksignale sind sehr schwach, eine LED Lampe, ein Computerbildschirm, ein Ladegerät vom Handy strahlt mitunter viel mehr. Darum den Empfänger möglichst von solchen Quellen fernhalten. 2-3 Meter sind ein guter Abstand.

5. Kurzwellenhörer sind ausdauernd. Können sie ihr gewünschtes Programm nicht hören schalten sie nicht ab sondern fummeln so lange an der Technik rum, bis es funktioniert.

Empfang mit einem Radio

Völlig unbeachtet haben viele Radios einen Kurzwellenbereich. Diesen erkennt man an den Kennzeichnungen KW (Kurzwelle) oder SW (Shortwave).
Manchmal sind diese Bereich auch in SW1, SW2, SW3 unterteilt.
Für den 1.10.2020 wollen wir 5980 kHz = 5.980 MHz im 49 Meter Band hören und suchen also nach entsprechenden Angaben.

Hier ein Beispiel:
Bei diesem Empfänger gibt es zwei Kurzwellenbereiche. Der Bereich KW1 umfasst nur das 49 Meter Band, dieser sollte benutzt werden, da die gewünschte Frequenz so einfacher gefunden werden kann. Der Zeiger wird auf der Skala leicht rechts von 6 MHz eingestellt. Die weitere Einstellung erfolgt dann nach Gehör.

Kleiner Tip: Manche modernen Empfänger im Auto haben ebenfalls noch Kurzwellenempfang. Diese erkennt kann am Menüpunkt AM, evt. auch mit KW für Kurzwelle bezeichnet. Einige Exemplare einer Automarke aus Bayern haben explizit das 49 Meter eingebaut – damit ist aus eigener Erfahrung ein sehr guter Empfang möglich.

Empfänger im Internet

Es gibt zahlreiche so genannte WebSDR, also digtiale Empfänger, mit denen man im Internetz Kurzwelle empfangen kann.
Dabei ruft man die Seite des WebSDR auf, gibt im Feld für die Empfangsfrequenz 5980 kHz ein und hört dann den Sender auf dieser Frequenz. Für den besseren Klang wählt man noch AM und als Bandbreite 9 kHz. Diese Einstellungen sind unabhängig von der jeweiligen Seite sinnvoll.
Kleiner Tip: Je heller der „Streifen“ auf der jeweiligen Frequenz, desto stärker das Signal und umso besser der Empfang.

Hier ein Screenshot des bekanntesten WebSDR  in Enschede.
Wenn sie auf diesen Link klicken  http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/?tune=5980am öffnet sich der Empfänger im Netz bereits mit den richtigen Einstellungen.

Achtung: Eventuell ist dieser WebSDR am 1.10.2020 überlastet.

Im Internet gibt es zahlreiche weitere WebSDR. Die Suchmaschine der Wahl wird zahlreiche Seiten finden, die grundsätzliche Funktion ist bei allen gleich.
Und nun wünschen wir guten Empfang !

Presseanfragen zur Kurzwellenübertragung:
Email: verein@funkerberg.de oder Telefon: 0171 7806599